Bitcoin Wallet

Wie man Bitcoins sicher speichert

Es gibt viele Methoden, Bitcoins zu speichern. Von der Paperwallet zur Onlinewallet und von der Hardware-Wallet zur Smartphone-Wallet. Welche die richtige für dich ist, hängt von deinen Ansprüchen ab.

April 15, 2019
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Sicher bezahlen

Bitcoin ist Mathematik. Eine wunderbare, große und mächtige Mathematik. Bitcoin packt die galaktische Gewalt großer Zahlen in Formeln und baut daraus eine Festung für Geld, die tausendfach sicherer ist als jeder Tresor dieser Welt.

Wir wollen dich hier ganz sicher nicht mit mathematischen Details langweilen. Es geht nur darum, dass Du die Kernbotschaft verstehst. Und die ist ganz einfach: Du hast einen privaten Schlüssel und eine Adresse. Du kannst dir das wie deine Kontonummer bei der Bank und deine Unterschrift oder dein Passwort vorstellen: Die Adresse ist öffentlich; an sie überweist man die Bitcoins. Der private Schlüssel dagegen ist geheim; Durch ihn kannst Du deine Bitcoins überweisen. 

Es geht also darum: Wer den privaten Schlüssel hat, hat die Bitcoins. Das ist alles. Wenn Du das verstehst, kannst Du beurteilen, wie Du dein Geld souverän selbst speicherst. 

Ein privater Schlüssel ist eine Kette von ungefähr 50 Zeichen. Bitcoins zu speichern bedeutet im Grunde nur, die privaten Schlüssel für deine Adressen gut aufzubewahren. 

Wie macht man das am besten? In den meisten Fällen erledigt eine Software den Job für dich: die Wallet. Aber Du kannst ihn dir auch ausdrucken, dann ist es eine Paper Wallet. Oder Du kannst eine Hardware dafür benutzen. Dann hast Du eine Hardware-Wallet. Und natürlich kannst Du auch jemand anderen damit beauftragen, den Schlüssel für dich zu verwahren. Manchmal ist es nämlich besser, einem Experten zu vertrauen, anstatt alles selbst zu machen. 

Wir schauen uns im Folgenden die Methoden an, mit denen Du deine Coins verwalten kannst. 

 

Die Wallet

Die absolut gebräuchlichste Weise, Bitcoins zu speichern, ist eine Wallet. Das ist eine Software, die deine Schlüssel verwaltet. Sie zeigt die Adressen an, mit denen Du Coins empfangen kannst, und sie erlaubt es dir, Bitcoins zu versenden. 

Wallets gibt es für den Computer und für das Smartphone. Es gibt sogar Wallets, die man als Plugin für den Browser installieren kann. Egal welches Gerät und Betriebssystem Du benutzt – Du wirst eine einfach zu benutzende, sichere Wallet finden. 

Für die meisten Zwecke ist eine normale Wallet eine gute Option. Natürlich sollte man sich bewusst sein, dass sie nur so sicher ist, wie das eigene System. Wenn dein Computer mit Viren verseucht ist, können deine Bitcoins auch in Gefahr sein. Es gibt etwa Viren, die deine Festplatte nach privaten Schlüsseln Durchsuchen und deine Tastatur-Eingaben abspeichern. Damit können sie selbst Bitcoins, die Durch Passwörter geschützt sind, stehlen.

Ob Du ein Passwort brauchst oder nicht, hängt davon ab, wie viele Bitcoins zu aufbewahrst. Wenn Du nur Coins im Wert von fünf oder zehn Euro in der Wallet hast, ist es nicht so wichtig. Man hat ja auch kein Schloss an seinem Geldbeutel für den Alltag. Wenn Du aber dagegen hundert, oder tausend, oder noch mehr Euro in der Wallet speicherst, solltest Du unbedingt ein gutes Passwort verwenden.

„Gut“ meint bei einem Passwort, dass es mindestens acht, besser noch zehn oder mehr Zeichen hat, dass es kein Wort oder keine Kombination aus Wörtern ist, und dass dabei auch Zahlen oder Sonderzeichen vorkommen. „Klavier“ wäre ein miserables Passwort, „8Kl%Av6#ieR“ ein ganz Ordentliches. 

Du solltest dir aber auch bewusst sein, dass es passieren kann, dass Du deine Bitcoins verlierst, wenn Du das Passwort verlierst. Also schreibe es dir gut auf, oder wähle es so, dass Du dir es merken kannst. 

Um zu verhindern, dass deine Bitcoins weg sind, wenn Du dein Smartphone verlierst oder deine Festplatte kaputt geht, solltest Du dir die Backup-Phrase („Seed“) aufschreiben. Das ist eine ziemlich tolle Sache: Du schreibst dir 12 bis 24 Wörter auf. Aus diesen können die Wallets alle privaten Schlüssel, die dazu gehören, ausrechnen. Wie bei einem Samen. Wenn dein Smartphone ins Wasser fällt, ist es kaputt. Aber die Bitcoins kannst Du mit dem Seed wieder herstellen. 

Probier‘ es aus. Jeder, der schon mal eine Wallet mit dem Seed wieder hergestellt hat, weiß, wie magisch sich das anfühlt. Die Mathematik arbeitet für dich.

Links:
Wallets für den PC:
Unsere Empfehlung:
Electrum 

Weitere Wallets:
Bitpay https://bitpay.com/wallet
Wasabiwallet https://wasabiwallet.io/
Bither https://bither.net/
exoDus https://www.exoDus.io/
https://jaxx.io/

Wallets für Android
Unsere Empfehlungen:
BRD - Bitcoin-Wallet 
Eclair Mobile Testnet 


Weitere Wallets:
Bitpay 
Mycelium Bitcoin Wallet 
Electrum Bitcoin Wallet 
Jaxx

Wallets für iOS:
BRD Bitcoin Wallet 
Bitpay 
Edge 

 

Treuhand-Wallets

Bitcoin gibt dir diese wunderbare Freiheit, dein Geld absolut selbständig zu verwalten. Dennoch kann es Gründe geben, darauf zu verzichten, und stattdessen die privaten Schlüssel jemand anderem anzuvertrauen. Das wäre dann die Treuhand- oder Online-Wallet.

Welche Gründe sind das? Einer wäre es, dass man sich nicht zutraut, die Coins sicher zu verwalten, während jemand, der eine Online-Wallet anbietet, über viel mehr Kompetenz verfügt. Außerdem hat man einen Ansprechpartner, falls etwas schiefgeht.

Ein anderer Grund wäre, dass eine Online-Wallet sehr bequem ist, während man sich von überall aus einloggen kann. Außerdem können Online-Wallets manche Dinge, die eine normale Wallet nicht kann. So kannst Du etwa bei BitBucks Bitcoins an andere User überweisen, ohne dass Du eine Netzwerkgebühr bezahlen musst. Damit sparst Du teilweise gar nicht so wenig Geld. 

Allerdings solltest dir klar sein, dass das Geld auf einer Treuhand-Wallet nicht wirklich dir gehört. Daher empfehlen wir, nur einen begrenzten Betrag auf einem solchen zu halten. Vielleicht so viel, wie Du auch in deinem Geldbeutel aufbewahrst. Es geht nicht darum, das Geld sicher zu speichern, sondern es bequem, schnell und günstig benutzen zu können. 

Links:
Konto bei BitBucks eröffnen


Hardware Wallets

Eine Wallet, haben wir gesehen, ist nur so sicher, wie das System, auf dem sie liegt. Nicht jeder ist ein Experte, der weiß, wie er sein System sicher hält. Daher ist es für viele beunruhigend, wenn sie auf ihrem Computer hohe Geldbeträge herumliegen haben. Gut für den Schlaf ist das nicht gerade.

Daher haben sich einige Leute eine clevere Idee ausgedacht: Anstatt auf dem eigenen Computer verwahrt man die Schlüssel auf einer separaten Hardware. Es reicht ja ein kleiner Chip, der die Schlüssel speichert. Wenn man dann eine Transaktion signiert, macht das der Chip, so dass der eigene Computer die Schlüssel niemals gesehen hat. Und was dein Computer nicht kennt, das kann auch kein Hacker stehlen.

Es gibt mehrere Arten von Hardware-Wallets. Manche sind einfach nur ein Mikro-Chip, den man in ein USB-Laufwerk stecken kann, andere sind eher Mini-Computer, die man auch per USB mit dem eigenen Computer oder Laptop verbindet. 

Gerade für höhere Beträge sind Hardware-Wallets zu empfehlen. Das Gute daran ist, dass viele von ihnen nicht nur sicher, sondern auch wunderbar einfach zu bedienen sind. Die Hersteller haben viel Zeit und Liebe darin investiert, es für die User so komfortabel wie möglich zu machen.

Aber was passiert, wenn Du deine Hardware-Wallet verlierst? Wie schon beim Smartphone bist Du gut beraten, dir die Seed aufgeschrieben zu haben. Sie ist dein ultimatives Backup.

Links:
Ledger 
Trezor 
Keepkey 
Shiftcrypto 
 

Cold Wallets

Eine „Cold Wallet“ meint, dass Du deine Schlüssel auf eine Weise verwahrst, dass sie nicht mit dem Internet in Berührung kommen. Wenn Du zum Beispiel die Wallet-Datei auf einen USB-Stick kopierst, sie dann auf deinem Computer löschst, und den USB-Stick in einen Tresor legst, hast Du eine Cold Wallet.

Es gibt auch Wallets, etwa Electrum oder Amory, die es dir ermöglichen, dass Du eine Transaktion auf einem System bildest, das offline ist, sie dann mit einem USB-Stick auf deinen Online-Computer überträgst und von dort aus absendest. So kannst Du ohne (allzu) großen Aufwand Überweisungen machen, ohne dass deine privaten Schlüssel mit dem Internet verbunden sind. 

Links:
Electrum 
Bitcoin Armory 


Paper Wallets

Wir haben gesehen, dass man mit der Seed jede Wallet rekonstruieren kann, wenn man sie verliert. Wozu also überhaupt die Wallet aufbewahren? Schließlich sind Wallets mit dem Internet verbunden und damit immer eine Schwachstelle.

Wer große Beträge speichert, sollte über eine sogenannte Paper Wallet nachdenken. Man schreibt die Seed oder den privaten Schlüssel auf ein Blatt Papier (einige Wallets erlauben, den privaten Schlüssel anzuzeigen), heftet das ab und löscht die Wallet. Natürlich kann man dann seine Bitcoins nicht direkt ausgeben, sondern muss sie erst wieder in eine Wallet einspielen. Aber wenn man sein Geld mit Bitcoins sparen will, spielt das ja auch keine Rolle.

Allerdings muss man aufpassen, wie man die Paper Wallet generiert. Wenn Du bereits einen Virus auf dem Computer hast – oder die Schlüssel mit einer verseuchten Software generierst – hilft es nicht viel, die Wallet zu löschen. Der ideale Weg wäre es daher, einen Schlüsselgenerator herunterzuladen, ihn über einen USB-Stick auf einen Laptop zu überspielen, der nie mit dem Internet verbunden war, dort die Schlüssel oder den Seed zu generieren und sie dann von Hand aufzuschreiben.

Wenn Du auch die Adresse(n) aufschreibst, kannst Du Bitcoins an deine Paperwallet übertragen, ohne dass diese jemals das Internet gesehen hat. Ist das nicht phantastisch?

Manche Leute benutzen übrigens auch Stahlplatten für diese Paperwallets, weil sie viel stabiler sind als Papierseiten. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Links:
Bip35 Generator (offline verwenden)
Mnemonic Code Converter 
Cryptosteel 


Brain Wallets

An sich kann man seine Wallet auch einfach nur im Kopf aufbewahren. Wer in der Lage ist, sich zwölf oder 24 zufällige Wörter zu merken, muss sie nicht aufschreiben. Er kann durch die Welt reisen, von Land zu Land, und er hat überall seine Wallet dabei, nur eben im Kopf. Ist das nicht verrückt? So ist Bitcoin.

Für die meisten Leute ist es natürlich schwierig, sich so viele Wörter zu merken. Wer ein Gedächtniskünstler ist, hat hier einen klaren Vorteil. Aber es geht auch einfacher: Man nimmt einfach ein gutes – am besten ein richtig gutes - Passwort, das man sich merken kann. Ein Brainwallet-Generator errechnet daraus dann den „Hash“. Das ist ein kryptographisches Konzept, Du musst es nicht verstehen. Der Hash ist eine zufällig erscheinende Zeichenfolge. Sie wird dann als privater Schlüssel verwendet.

Die meisten Experten raten von Brainwallets ab, weil es riskant ist. Wenn Du ein zu gutes Passwort nimmst, läufst Du Gefahr, es zu vergessen. Wenn Du dagegen ein zu schwaches benutzt, kann jemand es knacken. Es gibt Programme, die beispielsweise Wörterbücher in allen Sprachen durchsuchen, um Brainwallets zu knacken. Daher sollte das Passwort – oder die Passphrase – wirklich gut sein. 

Aber mit überschaubaren Beträgen ist es auf jeden Fall ein nettes Experiment.

Links
Brainwallet 
Bip35-Generator („show entropy details“ aktivieren und dort dann dein Passwort eingeben)
Mnemonic Code Converter 


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Für den schnellsten und einfachsten Weg, mit Bitcoin zu bezahlen. Die mobile Wallet für sofortige Bitcoin-Zahlungen wird in wenigen Wochen freigegeben.

Benny Christmann
Geschrieben von

Benny Christmann

Benny kam bereits 2014 in Kontakt mit Bitcoin. Er ist ein Anhänger von Dezentralisierung und gesundem Geld. Benny glaubt dass Bitcoin das digitale Geld des Internet ist und er ist Verfechter eines demokratischen Geldsytems.

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